Nationale Föderalismuskonferenz
- Communiqué de presse,
- Medienmitteilung
Wird die Schweiz in 50 Jahren immer noch föderalistisch sein?
Am kommenden 26. und 27. Oktober findet in Montreux die 5. Nationale Föderalismuskonferenz statt. Am Montag haben ihre Organisatoren, vertreten durch Ständeratspräsident Ivo Bischofberger, den Präsidenten der Konferenz der Kantonsregierungen Benedikt Würth und Pascal Broulis, Präsident der Nationalen Föderalismuskonferenz, das vorläufige Programm dieser Veranstaltung vorgestellt. Unter dem Titel «Wird die Schweiz in 50 Jahren immer noch föderalistisch sein?» wird bilanziert, wie es um den Föderalismus steht, und über seine Perspektiven diskutiert. An der Konferenz werden fast 300 Akteurinnen und Akteure aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft erwartet.
Der Föderalismus ist ein effizienter Mechanismus: gut eingespielt, aber auch komplex und nicht einfach zu erfassen. Das prioritäre Ziel der Nationalen Föderalismuskonferenz, die vor fast 15 Jahren von den Kantonen, vom Bundesrat und vom Ständerat ins Leben gerufen wurde, besteht darin, in regelmässigen Abständen einen Schritt zurückzutreten und Bilanz zu ziehen. Fachpersonen und Personen, die im Alltag mit dem föderalistischen System umgehen, sind eingeladen, Ideen und Ansichten auszutauschen und zu debattieren. Der Föderalismus lebt: Er entwickelt sich, passt sich an, wird immer wieder überdacht. Aber er ist auch fragil.
«Wird die Schweiz in 50 Jahren immer noch föderalistisch sein?»: Der Titel der 5. Ausgabe der Föderalismuskonferenz ist zwar ein wenig provokativ, aber nicht unpassend. Während der Föderalismus im Ausland oft als die Lösung par excellence betrachtet wird, um institutionelle Blockaden zu lösen oder Krisensituationen zu bewältigen, und zahlreiche Länder mit jakobinischer Tradition einen Dezentralisierungsprozess eingeleitet haben, sieht sich die Schweiz – die so stark föderalistisch geprägt ist wie kein anderes Land der Welt – paradoxerweise mit einer zentralistischen Tendenz konfrontiert. Weshalb ist das so? Welche Folgen hat diese Entwicklung und wie kann ihr widerstanden werden? Diese und andere Fragen werden von Forschenden, Fachpersonen und politischen Akteuren erörtert.
Die Konferenz beschäftigt sich mit den historischen Wendepunkten und aktuellen Bewegungen, die die Entwicklung unseres Regierungs- und Steuerungssystems beeinflussen. Die Rolle der Medien im Hinblick auf die Funktionsweise und Wahrnehmung unserer Institutionen, der Einfluss der globalen Herausforderungen auf die föderalistischen Strukturen, die Zukunft des historischen Dreistufenmodells oder auch die Bedeutung des Föderalismus für die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz werden ebenfalls untersucht. Originalstudien, eine Umfrage über die Wahrnehmung des Föderalismus oder auch Passantenbefragungen, die Aufschluss über die spontanen Ansichten der Bevölkerung geben, werden die Diskussionen und Debatten bereichern. Nicht zuletzt erteilt die Konferenz auch den Jungen das Wort: jenen also, welche die – immer noch föderalistische? – Schweiz von morgen gestalten werden.
Informationen
- Pascal Broulis, Präsident der Konferenz, 021 316 20 01
- Benedikt Würth, Präsident der KdK, 079 639 26 60
- Ivo Bischofberger, Präsident des Ständerates, 079 777 86 52
- Roland Ecoffey, Office vaudois des affaires extérieures, 079 310 89 75
Das vorläufige Programm steht ab heute auf der Webseite www.föderalismus2017.ch zur Verfügung.